Wo Gewalt ausgeübt wird, tritt eine bereits bestehende Energie vom Unsichtbaren ins Sichtbare. Sie manifestiert sich.
Du ärgerst dich z. b. schon lange über jemanden und plötzlich – bei einem relativ geringfügigen Anlass – platzt dir der Kragen und du reagierst heftig.
Diese Wut erhält Energiezufuhr aus der Wutenergie-Zentrale, die von allen Menschen, de je Wut empfunden haben, gespeist wurde.
Wie kann man das sich vorstellen?
Alles was ist, wird von einer neutralen Kraft durchströmt, die wiederum von ihm ausströmt, wobei sie durch den Druck des Willens eine Prägung bzw. eine bestimmte Schwingungsfrequenz erhält.
Jede Regung in uns formt und prägt diese Kraft wie den Ton ein Töpfer.
Im selben Augenblick in dem diese Kraft Gestalt angenommen hat tritt sie aus uns heraus.
Die Sprache gibt uns darauf Hinweise. Schon der Ausdruck „Emotion“ (lateinisch e = heraus, movere = bewegen - herausbewegen) besagt, dass sich etwas aus uns herausbewegt.
Redensarten wie:
Er ärgert sich so, dass es raucht
Jemand sei grün vor Neid
Jemand sei sauer, süß oder stinkfaul
Eigenlob stinkt usw.
bringen zum Ausdruck dass dieses Etwas eine ganz bestimmte Beschaffenheit hat je nach der Art der Empfindung die diese Form hervorbrachte.
Derart Gestalt gewordenen Emotionen kann sicher selbst jeder mit etwas Selbstbeobachtung als eine aus ihm heraustretende Kraftwelle unterschiedlicher Energiequalität spüren, ob es sich um Liebe oder Wut oder sonst etwas handelt. Jede Kraft, mit der die Emotion geladen ist drängt zur Auswirkung über die wir dann keine Kontrolle mehr haben wenn sie erst einmal unterwegs ist – so wenig wie über den Schneeball sobald wir ihn erst einmal geworfen haben.
Diese geformten Energien werden, nachdem sie aus uns herausgetreten sind von einer stärkeren Gedankenform der gleichen Art magnetartig angezogen – oder sie üben umgekehrt diese Anziehung auf Gedankenformen aus, die von geringerer Intensität sind. So entstehen nach und nach riesige Kraftzentralen.
In der „Unendlichen Geschichte“ von Michael Ende erscheint ein Ungeheuer, genannt „Ygramul, die Viele“. Es heißt da:
„Dieses ganze grausige Geschöpf bestand gar nicht aus einem einzigen festen Körper, sondern aus unzähligen kleinen stahlblauen Insekten, die wie zornige Hornissen summten und in dichtem Schwarm immer neue Gestalten bildeten. Es war Ygramul und nun wusste Atreju auch, warum sie „die Viele“ genannt wurde.“
Ein treffendes Bild.
Unzählige feindselige, ärgerliche und hasserfüllte Gedanken, die sich täglich aus vielen Menschen heraus-bewegen (e-movere), lassen diese Zentralen mit der Zeit zu unvorstellbarer Größe anwachsen. Schweren Gewitterwolken gleich lagern sie im feinstofflichen Bereich und drücken auf die Gemüter um sich früher oder später auf die eine oder andere Weise zu entladen.
Doch wie kommen diese Energien zur Entladung?
Es bedarf eines oder mehrerer Menschen, der die Verbindung herstellt.
Diese Energiezentren senden ihre Schwingungen aus und beeinflussen auf subtile Weise sensible, labile, betrunkene, verzweifelte, unsichere, erschöpfte, unbewusste, impulsive oder auch nur unentschiedene Wesen, die damit wiederum angeregt werden, weitere gleiche Energien zu erzeugen.
So ist ein solches Energiezentrum sozusagen eine Art „Freie-Energie-Maschine“.
Je mehr Menschen also z. B. Angst empfinden desto größer wird das Angst-Zentrum und um so mehr Menschen, die bisher angstfrei sind, kommen in Gefahr auch in Angst zu geraten und die Angst-Zentrale wiederum zu verstärken und zu vergrößern, indem sie es mit ihrer Angst weiter aufladen.
Jeder kennt das: Gute Laune wie auch schlechte sind ansteckend!
Wie ein Radiogerät, das genau nach der eingestellten Wellenlänge einen bestimmten Sender empfängt, bildet beim Menschen der Zustand seines Gemütes die Schwingung welche die Art die Kraftzentrale bestimmt zu welcher er Verbindung erhält.
Was nun der Energie der zerstörerischen Energie entspricht und damit eine Verbindung ermöglicht sind Groll, Wut, Hass oder Rachsucht u. ä. als aktiver Wille, der dann sofort ungeheuere Kraftzufuhr erhält. Dieses Einschalten geschieht innerhalb eines Bruchteiles eine Sekunde während dessen der betreffende Mensch weder hört noch sieht und im gleichen Augenblick die Kontrolle über „sich“– oder besser gesagt über die Kräfte, die er gerufen und eingelassen hat verliert und oft nicht mehr beherrschen kann.
So kann es geschehen, dass solche Energien den Täter so stark be-ein-flussen, dass sie vorübergehend von ihm Besitz ergreifen, manchmal aus seinem Körper herausdrängen. Von einem solchen sagt man dann er sei außer sich geraten.
Von der anderen Seite geschaut ist aber der Täter gleichzeitig auch Opfer – ein Opfer unseres Wollens nämlich! Bis er wieder „zu sich kommt“ und er dann gar nicht mehr verstehen kann, was „er“ getan hat. Die dann oft gesprochenen Worte: „Das habe ich nicht gewollt!“ entsprechen der vollen Wahrheit, denn er hatte unter dem Ein-fluß eines fremden Willens gestanden, oder genauer gesagt vieler Willen, die sich zu einem Verbund zusammengeschlossen haben wie Ygramul, die Viele“.
Er war sozusagen nicht ganz dicht!
So ist es auch zu erklären, dass es nicht unbedingt immer die gröbsten Klötze sind, die gewalttätig werden, denn gerade in ihrer gröberen Art besteht ein gewisser Schutz vor solchen Fremd-Einflüssen, währen sensiblere Naturen durch ihr feineres Aufnahmevermögen empfänglicher dafür sind.
Verantwortung
Wenn wir uns diese Wege des Wirkens der Gedankenformen vor Augen halten wird offenbar, welche Verantwortung wir nicht nur für unsere Taten, sondern vor allem auch für unser Innenleben haben.
Denn wo ein Mensch sich auch nur für den Bruchteil eines Augenblicks vergisst, führt er vielleicht aus, was wir gefühlt oder gewollt hatten. Dann können wir Teil haben an Taten, die Menschen begehen, denen wir nie begegnet sind und die sich an Orten ereignen, die wir nie betreten haben – und sind nach geistigen Gesetzen trotzdem mitverantwortlich dafür! Da nützt es uns auch nichts, dass wir mit dem Finger auf den Verbrecher zeigen. Und wer sich über die „Bösen“ empört, liefert ihnen damit energetische Nahrung!
Wir haben Teil an jedem Mord, an jedem Krieg solange wir wütende, feindselige, hasserfüllte und rachsüchtige Gedanken erzeugen auch wenn wir diese niemals zum Ausdruck bringen.
Ein anderer kann und wird das für uns tun indem er an den energetischen Fäden unserer Emotionen hängt und wie eine Marionette unseren Willen ausführt, ferngesteuert sozusagen.
Deshalb ist es not-wendig, dass wir zu einem tieferen Verständnis der Selbstbeherrschung gelangen, die bereits bei unseren Gedanken und Gemütsregungen einsetzt und uns bewusst bleiben, dass wir unaufhörlich - ob wie es nun wissen oder nicht, ob wir es beabsichtigen oder nicht – „Treibstoff“ produzieren, der irgendwann Fahrt aufnimmt und dass wir mit gestalten am Weltgeschehen mit jeder unserer Regungen.
Jede einzelne unserer Emotionen ist ein Same, der zu seiner Zeit aufgeht!
Kein einziger geht verloren!
Friedensstiftung
Aber genauso wie die üblen sich ihre Wege suchend auswirken, so können auch gute nicht ohne Folgen bleiben!
Willst du Frieden in der Welt, dann halte dein Innenleben sauber!
Wer freundschaftliche, wohlwollende, heitere, liebevolle, verständnisvolle,
Gedanken und Gefühle in seinem Inneren hegt baut mit am Frieden in der Welt.
Wer Mitgefühl, Dankbarkeit, Wertschätzung, Respekt, Sanftmut, Behutsamkeit und Hochachtung vor allem Leben pflegt, hilft mit ein Friedensreich auferstehen zu lassen!
Und das wirksamer als alle Konferenzen, Demonstrationen, Maßnahmen oder Geldspenden es vermöchten weil das direkt an der Wurzel aller Geschehnisse ansetzt!
Ist das nicht herrlich einfach?
Also: „Liebe auf Gott komm raus!“ Jean-Marie Bottequin
Vom Meditieren halte ich in dieser Hinsicht nur bedingt etwas denn Visualisierungen sind nur leere Gedankenhülsen wenn sie nicht tief empfunden und dadurch mit Leben gefüllt sind.
Aber jede springbrunnenartig hervorsprudelnde Lebens- oder Wiedersehensfreude hat eine reinigende Wirkung auf alle Gefühlstümpel der Misslaune!
Für Zweifler
Wem diese Betrachtungen zu phantastisch erscheinen oder wer meint, das Geschilderte sei vielleicht einer anderen Welt zugehörig, der bedenke, dass unsere Sinne begrenzt sind. Deshalb gehört das, was außerhalb unserer Wahrnehmungsmöglichkeit liegt nicht einer anderen Welt an. Denn es gibt kein Jenseits, das irgendwo anders wäre sondern nur ein Jenseits unserer Sinneswahrnehmung.
Es gibt Menschen mit erweiterter Fähigkeit der Wahrnehmung, die in der Lage sind solche Gedankenformen zu sehen.
Das Geschilderte ist deshalb genauso wirklich, d, h. wirksam wie beispielsweise der elektrische Strom, den wir ja auch nicht sehen können, der deshalb aber nicht weniger wirksam ist – und wenn man es genau bedenkt liegt ja gerade in der feineren Beschaffenheit die viel größere Wirkungsmöglichkeit und Reichweite.
Beobachte dich einfach einmal eine Zeit lang, wie du fühlst und reagierst du was du dabei wahrnimmst!
Kennst du das?
Du hast plötzlich etwas gesagt oder getan, was deinem Wesen nicht wirklich entspricht und was dir sofort sehr leid getan hat? Wie kam denn das?
Spürtest du den Augenblick bevor du „ausgetickt“ bist, der sich ähnlich anfühlt wie ein leichter Stromschlag?
Kennst du das, wenn du einen freudigen Gedanken hast und sofort einen unwahrscheinlichen Auftrieb bekommst?
Hattest du schon manchmal plötzlich sehr gute oder sehr schlechte Laune ohne dass du wirklich wusstest woher sie kam?
Kirsten Schürmann